Zwischen St. Ulrich und Wolkenstein befindet sich die kleinste Gemeinde des Grödnertals, St. Christina. Etwa 1.900 Menschen leben in der Ortschaft, die auf einer Höhe von 1.428 m liegt. Im Süden von St. Christina ragt das Gebirge der Langkofelgruppe und im Norden das der Geislergruppe empor. Erstmals erwähnt wurde die Gemeinde 1277 unter dem Namen Sankt Kristein, im Jahre 1323 dann bereits als St. Christina.
In St. Christina gibt es zahlreiche Ausflugsmöglichkeiten. Zur Seilbahnstation Ciampinoi unter dem Langkofel hinauf gelangt man mit der Seilbahn Saslong. Unter die Geislergruppe hingegen führt die Umlaufbahn Col Raiser. In dem Almgebiet auf dem Geisler, das zu dem Naturpark Puez-Geisler gehört, kann man herrlich wandern und Skifahren. Im Süden von St. Christina liegt die Region Monte Pana, die über einen Lift zu erreichen ist. Von Monte Pana gelangt man zu Fuß auf die Seiser Alm. Neben Ciampinoi, Col Raiser und Monte Pana lässt sich auch der Berg Seceda mit einem Lift vom Tal aus erreichen.
Auch wenn St. Christina der kleinste Ort im Grödnertal ist, hat er sowohl im Sommer als auch im Sommer viele Möglichkeiten für Unternehmungen zu bieten. Wanderwege, Klettersteige, Skipisten, Sprungschanzen, eine Skischule, ein Langlaufzentrum, ein nordisches Skizentrum, ein Sportplatz, ein Sportcenter und in den Wintermonaten ein Eislaufplatz sorgen im ganzen Jahr für Abwechslung.
Von den Skipisten in St. Christina gelangt man zur berühmten Sellarunde. Auf Monte Pana in St. Christina wurden inzwischen ein Langlaufzentrum und ein nordisches Skizentrum errichtet. Das Sportcenter im Ort verfügt über diverse Tennisplätze.
Neben den bemerkenswerten Sehenswürdigkeiten Pfarrkirche, Fischburg, Tervela-Wasserfall, Planetenweg und Weihnachtsmarkt sind auch Monte Pana und der kleine Bergsee Lech Sant einen Abstecher wert.
Die Kirche befindet sich im Zentrum von St. Christina unweit des Höhenwegs „Troi Paian“. Sie ist die älteste Seelsorge im Grödnertal und geht zurück auf die Kapelle der heiligen Christina von Bolsena, welche im 12. Jahrhundert erbaut wurde. Im Laufe der Jahre wurde die Kirche oft umgebaut und von der einst romanischen Kirche ist nur noch der Teil vom Glockenturm bis zum Ansatz des Daches vorhanden. Sehenswert sind der gotische Chorraum, der 1690 erbaute Hochalter und die aus Bronze gefertigte Statue der heiligen Philomena, welche von dem Bildhauer Johann Dominik Mahlknecht geschaffen wurde und sich im Beinhaus befindet.
Es heißt, die Fischburg aus dem Jahre 1622 habe ihren Namen den Fischteichen in der Gegend zu verdanken. Die von Engelhard Dietrich von Wolkenstein-Trostburg erbaute Burg befindet sich zwischen St. Christinas und Wolkenstein. Das Renaissance-Schloss diente früher als Sommer- und Jagdsitz, bis es im 19. Jahrhundert zu einem Armenhaus umfunktioniert wurde. Für Urlauber ist die Fischburg nicht zu besichtigen, da sie bereits seit dem Jahre 1926 dem venezianischen Baron Carlo Franchetti gehört.
Der Bach, der in den Tervela-Wasserfall mündet, entspringt am Langkofel und führt über Monte Pana. Der Wasserfall geht dann in den Grödner Bach über. Unter dem Tervela-Wasserfall führen seit 2008 auch ein Weg und eine Brücke hindurch. Folgt man dem Weg über die Brücke, gelangt man nach dem Wasserfall in einen Wald und kann eine herrliche Aussicht auf das Grödnertal genießen. Außerdem gibt es seit kurzem den zum oberen Teil des Wasserfalls führenden Weg „Troi de Ciopa“
Wo früher die Grödner Bahn verlief, befindet sich heute der einzige Planetenweg von ganz Südtirol. Bereits 1960 wurde die Eisenbahnlinie durch das Grödnertal, die im Ersten Weltkrieg von russischen Kriegsgefangenen erbaut wurde, stillgelegt. An Stelle der Bahnlinie wurde eine Promenade errichtet, auf welcher der Planetenweg verläuft. Der Weg liefert Informationen über das Sonnensystem und die einzelnen Planeten. Schautafeln zu Entfernung, Dichte und Durchmesser der Planeten wurden errichtet. Entlang des Planetenweges befinden sich zudem Spielplätze.
Seit dem Jahr 2005 findet im Dezember jedes Jahres der Grödner Weihnachtsmarkt im Ortszentrum von St. Christina statt. Der Weihnachtsmarkt ist zwar nicht sehr groß, aber inmitten des tiefen Schnees und mit dem Panorama des Langkofels umso romantischer. Der Markt ist ideal, um die letzten Weihnachtsgeschenke zu besorgen, denn in den erleuchteten Holzhütten werden viele handgeschnitzte Holzskulpturen und andere hochwertige Produkte aus Glas, Keramik, Strick usw. verkauft. International bekannt sind die in Gröden gefertigten Weihnachtskrippen. Für die vorweihnachtliche Atmosphäre sorgen Glühwein, Weihnachtskekse und Gesangsgruppen aus der Region.
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