Die Ortschaft Wolkenstein in Gröden ist mit einer Höhe von 1.563 Metern die höchste Gemeinde des Grödnertals. Sie liegt zwischen den Dolomitengebirgen der Sella-, Puez- und Langkofelgruppe und heißt im Italienischen Selva Gardena und auf Ladinisch Sëlva. Das ganze Jahr über lockt die kleine Gemeinde mit ihren ungefähr 2.600 Einwohnern Urlauber aus der ganzen Welt an.
Der Wolkensteiner Ortsteil Plan de Gralba liegt auf einer Höhe von etwa 1.800m zwischen dem Sella- und dem Langkofelgebirge. Um den Langkofel führt ein zum Sellajoch führender Rundweg herum, der in den zur Seiser Alm führenden Friedrich-August-Weg übergeht. Zum Langkofel gehören die Skipisten Ciampinoi und Piz Sella. In Plan de Gralba gibt es vorwiegend Hotels, Lifte und die Piz Sella Seilbahn.
Wolkenstein ist ein guter Ausgangspunkt für einen Ausflug in die Provinz Trient mit den malerischen Nachbartälern Gadertal und Fassatal. Von Wolkenstein erreicht man das Gadertal über das Grödnerjoch und das Fassatal über das Sellajoch.
Sportlich wird in Wolkenstein einiges geboten. Möglichkeiten zur vielfältigen Freizeitgestaltung sind mit einem Eisstadion, einer Tennishalle, einer Reitschule, einer Skateboardbahn, einem Golfplatz und einem Indoor-Fußballplatz reichlich vorhanden. Auch Bowling, Billard, Squash, Mini-Golf und Fischen gehören zu den angebotenen Aktivitäten in Wolkenstein.
Im zur Gemeinde gehörenden Langental befindet sich darüber hinaus ein "DSV Nordic Aktiv Park". Das ganze Jahr über werden in dem Park sportliche Angebote Nordischer Disziplinen angeboten. Im Sommer kann beim Nordic Walking frische Südtiroler Luft geschnappt werden und im Sommer werden geführte Schneeschuhwanderungen und Langlauftouren angeboten. Das Langental gehört zu dem Naturpark Puez-Odle und ist hervorragend für Langläufer, Wanderer und Spaziergänger geeignet. Beginnend beim Sportzentrum der Gendarmerie Italiens führt ein Loipen-Netz von 12 km zum Ende des Langentals.
Zum Klettern und Mountainbiken sind der 2121 m hohe Gebirgspass Grödnerjoch und das 2.240 m hohe Sellajoch bestens geeignet. Darüber hinaus gibt es in Wolkenstein diverse Klettersteige und einen Klettergarten am Ortsende in Richtung des Langentals.
Zu Wolkenstein gehört auch die berühmte, um die Sellagruppe herumführende Sellarunde, die im Winter als Skikarussell und im Sommer als Streckennetz für Mountainbiker dient.
Der Wolkensteiner Club „Gardena Mountain Adventure” ermöglicht abenteuerliche Canyoning- und Rafting-Touren in der Region Gröden.
Die drei wichtigsten Sehenswürdigkeiten der kleinen Ortschaft Wolkenstein in Gröden sind die Burgruine Wolkenstein, die Pfarrkirche „Maria Hilf“ und die Silvesterkapelle.
Die Burgruine Wolkenstein befindet sich beim Übergang vom Grödner- in das Langental in einer Felswand des Gebirgsstocks Stevia. Die Burg war einst eine Höhlenburg, wobei der Felsen das Burgdach ersetzte. Früher wurde von der Burg aus der Gebirgspass Grödnerjoch überwacht, über den man vom Grödner- in das Gadertal gelangt. Von der im 13. Jahrhundert erbauten Burg ist nur noch die Talwand in südlicher Richtung samt Vorhof erhalten. Im Jahre 1240 gehörte die Burgruine Wolkenstein Heinrich von Kastelruth, doch Ende des 13. Jahrhunderts wurde sie von Randolt von Villanders gekauft. Im 15. Jahrhundert eroberten die Venezianer die Burg, die später wieder aufgebaut wurde, aber letztendlich immer weiter verfiel. Die Burgruine ist bis heute im Besitz der aus Tirol stammenden Adelsfamilie Wolkenstein-Trostburg, den Nachkommen der Villanders.
Die Silvesterkapelle am Eingang zum Langental beherbergt Fresken zum Leiden von Jesu, die mehr als 300 Jahre alt sind und im Jahr 1993 entdeckt wurden. Die kleine, idyllisch gelegene Kapelle ist eine häufig besuchte Sehenswürdigkeit Wolkensteins und dient der Verehrung des Schutzpatrons des Viehs.
Heutzutage hat die Pfarrkirche „Maria Hilf“ eine moderne Architektur, doch das war im Laufe der Jahrhunderte nicht immer so. An Stelle der Kirche stand zu Beginn des 16. Jahrhunderts eine von Wilhelm von Wolkenstein errichtete Kapelle. Diese wurde zum viel besuchten Wallfahrtsort und aus diesem Grund oftmals vergrößert.1670 wurde die Kirche zunächst im gotischen Stil erbaut. Im neugotischen Baustil erbaut wurde die Pfarrkirche „Maria Hilf“ dann im 19. Jahrhundert, nachdem die ursprüngliche Kirche abgerissen worden war. 1988 wurde auch die neugotische Kirche abgerissen, es folgte der Bau der Pfarrkirche in ihrer heutigen Erscheinung in Form eines Oktogons. Von der einstigen Kirche ist nur mehr der Altarraum mitsamt dem Gnadenbild von Lucas Cranach erhalten.
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