Gröden ist ein Tal im Nordwesten der Gebirgskette der Dolomiten in Südtirol. Das Gröden- oder Grödnertal ist ein Seitental des Eisacktals und hat eine Länge von etwa 25 Kilometern. Es liegt zwischen der Gemeinde Waidbruck, welche auf Italienisch Ponte Gardena heißt, und dem Berg Sellastock. Mit seiner Lage in den Gebirgsketten der Dolomiten ist das Grödnertal ein überaus beliebter Wintersportort. Bei der Porta Ladina endet das deutsche und beginnt das ladinische Sprachgebiet, zu dem Gröden gehört. Zum Grödnertal gehören die drei Gemeinden St. Ulrich, St. Christina und Wolkenstein.
Foto: Wikipedia-User: Luiclemens - CC BY SA 3.0Das Skigebiet in Gröden gehört zu den schönsten der Welt. Es ist eines der größten in Südtirol und bietet Skipisten für alle Niveaus. Das Grödnertal ist an Dolomiti Superski angebunden, einen Verbund von zwölf Skigebieten in den Dolomiten, welche mit nur einem Skipass befahren werden können. Insgesamt beträgt die Pistenlänge des Dolomiti Superski 1.220 km und die miteinander verbundenen Pisten haben eine Länge von 500 km.
Es gibt zahlreiche Gondeln und Sesselbahnen und auf die Präparierung der Pisten wird stets größten Wert gelegt. Eine Besonderheit ist auch, dass etwa 95 Prozent der Pisten in Gröden bei Bedarf künstlich beschneit werden können. Pisten gibt es sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene und Freerider. Für Snowboarder wurde ein Snowpark angelegt. Langläufern werden in Gröden mehrere Dutzend Loipen verschiedener Schwierigkeitsstufen geboten, die sich durch die traumhafte Schneelandschaft der Dolomiten schlängeln.
Nahe den Pisten sorgen Hütten mit hervorragendem Essen und Trinken für eine Stärkung zwischendurch. In den Restaurants und Bars der Grödner Gemeinden St. Ulrich, St. Christina und Wolkenstein kann ausgiebig gespeist und gefeiert werden. Bei leckerem Speck und Südtiroler Wein erholt man sich schnell von den sportlichen Herausforderungen des Tages.
Die Kinderfreundlichkeit betreffend liegt Gröden ganz weit vorne. Skischulen und Kinderparks bringen den Kleinen das Skifahren spielerisch näher. Für Familien besonders empfehlenswert sind die Grödner Familienhotels, in welchen nur Familien mit Kindern ihren Urlaub verbringen dürfen.
Das Grödnertal liegt in der einzigartigen Bergwelt der Dolomiten, deren steil aufragende Felsen schon in einigen Filmen als Kulisse dienten. Drei Berggruppen umgeben das Tal: Die Geißlergruppe, die Sellagruppe und die Langkofelgruppe.
Die Geislergruppe befindet sich zwischen dem nördlichen Villnöß- und dem südlichen Grödnertal inmitten des Naturparks Puez-Geisler. Das Bergmassiv ist bei Kletterern und Bergsteigern besonders beliebt. Der höchste Gipfel der Geislergruppe ist der 3025 m hohe Sass Rigais, der über zwei Kletterstiege erklommen werden kann. Von der Bergkette der Cirgruppe bietet sich eine wunderschöne Aussicht auf das Grödnertal, die Langkofel- und die Sellagruppe.
Der plateauartige Bergstock der Sellagruppe ist von vier Alpenpässen umgeben, welche miteinander verbunden sind. Höchster Berg der Sellagruppe ist der Piz Boè auf auf 3.151 m Höhe. Für eine ausgiebige Wandertour in den Sommermonaten ist der Gebirgspass Grödner Joch besonders geeignet. Er verbindet Gröden mit Corvara und findet sich zwischen der südlichen Sellagruppe und der nördlichen Cirgruppe. Sehr schön gelegen ist die Pisciadùhütte in unmittelbarer Nähe zum Pisciadùsee. Auf der Sellarunde können Skifahrer im Winter auf verschiedenen Pisten das Sellamassiv erkunden, im Sommer können Radfahrer die Sellarunde für eine schöne Rundfahrt nutzen.
Westlich des Grödnertals liegt die zwischen Gröden und dem Fassatal gelegene Langkofelgruppe. Mit 3181 m Höhe ist der Langkofel der höchste Gipfel. In dessen nordwestlicher Richtung befindet sich die größte Hochalm von ganz Europa, die Seiser Alm. In den Sommermonaten ist die Fahrt mit einer Stehgondel von dem Sellajoch aus empfehlenswert. Mit ihr gelangt man zur Langkofelscharte, wo sich herrliche Wandermöglichkeiten um den Langkofel und den Plattkofel herum bieten. In den Wintermonaten liegen die berühmten Skigebiete Monte Pana, Ciampinoi, Plan de Gralba und Col Rodella an der Langkofelgruppe.
Die atemberaubende Kulisse der Berglandschaft allein macht Gröden schon zu einem idealen Urlaubsort. Doch das Tal hat weitaus mehr zu bieten als schöne Natur. Aktivurlauber kommen in Gröden voll auf ihre Kosten. Im Winter reichen die Aktivitäten vom Ski-, Snowboard- und Schlittschuhfahren bis zu Eishockey, Eisklettern und Rodeln. In den kalten Monaten des Jahres sind Winterwanderungen und insbesondere das Schneeschuhwandern eine beliebte Möglichkeit, die verschneite Winterlandschaft zu erkunden. Aber auch wenn Gröden besonders als Wintersportort bekannt ist, gibt es auch im Sommer zahlreiche Möglichkeiten, dort einen abwechslungsreichen Urlaub zu verbringen. Die Palette an Aktivitäten reicht vom Wandern, Mountainbiken, Motorradfahren, Klettern und Fischen bis zu extremeren Sportarten wie dem Paragliden und Drachenfliegen. Wer es im Urlaub etwas ruhiger angehen möchte, kann das Hallen- und Freibad „Mar Dolomit“ besuchen. Neben In- und Outdoor-Schwimmbecken stehen auch eine Sauna, Dampfbäder, ein Whirlpool und ein Solarium zur Verfügung, um sich einen entspannten Tag abseits der Piste zu gönnen und sich mit Wellness zu verwöhnen.
Die Menschen im Grödnertal sind bis heute geprägt von ihrer ladinischen Herkunft. Ladiner gehören zur romanischsprachigen Ethnie. In etwa 4 Prozent der Bevölkerung von Südtirol sind Ladiner. In den Gemeinden des Grödnertals, St. Ulrich, St. Christina und Wolkenstein, wird noch heute Ladinisch, aber daneben auch Deutsch und Italienisch gesprochen. Zu besonderen Anlässen zeigen sich die Ladiner noch in ihren Grödner Trachten.
Seit in den 60er und 70er Jahren der Skisport zum Volkssport wurde, ist der wichtigste Wirtschaftsfaktor des Grödnertals der Tourismus. Ein viel älterer Wirtschaftszweig in Gröden, für den das Tal in der ganzen Welt bekannt ist, ist die Holzschnitzerei. Im 17. Jahrhundert entstand im Grödnertal neben dem Verdienst durch die Landwirtschaft das Hausgewerbe der Holzschnitzerei. Im „Tal der Holzschnitzer“ waren in der Vergangenheit bis zu 80 Prozent der Einwohner an der Produktion von hölzernem Spielzeug und anderen hölzernen Gebilden beteiligt. Im 19. Jahrhundert ging der umliegende Waldbestand wegen des benötigten Holzes besorgniserregend zurück, weshalb die in der Holzschnitzerei besonders begehrte Zirbelkiefer unter Schutz gestellt wurde. Heutzutage ist vor allem in der Gemeinde St. Ulrich die Produktion von Figuren, Statuen und Spielzeug aus Holz nach wie vor ein wichtiges Gewerbe des Tals.
Wer sich für die Grödner Holzschnitzkunst interessiert, sollte das Grödner Museum/ Museum de Gherdëina in St. Ulrich besuchen. Seit dem Jahre 1960 widmet sich das Heimatmuseum der Kultur des Grödnertals. Es gibt unter anderem einen Überblick über die 300-jährige Geschichte der Holzschnitzkunst Grödens, zeigt außerdem andere von Grödner Künstlern geschaffene Kunstgegenstände und Ausstellungen von Mineralien und Fossilien. Das Museum ist ideal, um die Kultur, Kunst, Geschichte und Geologie des Grödnertals kennenzulernen. Auch die Musterschau des Grödner Kunsthandwerks, die im Kongresshaus in St. Ulrich zu finden ist, stellt Holzschnitzkunst verschiedener Künstler aus Gröden aus.
Mehr Infos zu Kultur und Sprache in Südtirol finden Sie auch beim großen Südtirol-Überblick auf Suedtirol-Tirol.com.
In Wolkenstein gibt es sowohl luxuriöse 2- bis 5-Sterne Hotels, die teilweise über spezielle Wellness- und Sportangebote verfügen, als auch liebevoll eingerichtete Pensionen und schöne Ferienwohnungen.